Glossar
Begriffserklärungen
Ableismus bedeutet:
Jemand ist behinderten·feindlich.
Jemand lehnt Menschen mit Behinderungen ab.
Jemand benachteiligt Menschen mit Behinderung.
Jemand behandelt Menschen mit Behinderung schlecht.
Jemand hat keinen Respekt vor Menschen mit Behinderungen.
Jemand beschimpft Menschen mit Behinderung.
Oder jemand macht immer Witze über Menschen mit Behinderung.
Das Wort Ableismus kann man auf 2 verschiedene Arten aussprechen.
Entweder auf Deutsch.
Dann sagt man: Ab·le·is·mus.
Oder auf Englisch:
Ey·be·lis·mus.
Ableismus ist verboten.
Im Gesetz steht:
Alle Menschen haben die gleichen Rechte.
Menschen mit und ohne Behinderung.
Ableismus kann viele verschiedene Formen haben.
Eine Assistenzbeziehung kann viele Gefühle auslösen.
Für viele von uns Menschen mit Behinderung bedeutet: Nur mit Assistenz können wir wir selbst sein.
Aber es bedeutet auch:
Oft kennen wir die Assistenz·personen kaum.
Und trotzdem müssen wir ihnen vertrauen.
Oder wir kennen sie schon sehr lange.
Können wir trotzdem unabhängig sein?
Mia Mingus nennt diese spezielle Verbindung zwischen 2 Menschen „Access Intimität“.
Das spricht man so aus: Äxes In·ti·mi·tät.
Access ist das englische Wort für Zugang.
Also für die Möglichkeit, Barrieren zu überwinden.
Und Intimität ist ein anderes Wort für Nähe und Vertrautheit.
Mia Mingus ist Aktivistin of Color.
Das bedeutet:
Sie wurde in Korea geboren.
Ihre Haut ist nicht weiß.
Eine Assistenzbeziehung kann viele Gefühle auslösen.
Für viele von uns Menschen mit Behinderung bedeutet: Nur mit Assistenz können wir wir selbst sein.
Aber es bedeutet auch:
Oft kennen wir die Assistenz·personen kaum.
Und trotzdem müssen wir ihnen vertrauen.
Oder wir kennen sie schon sehr lange.
Können wir trotzdem unabhängig sein?
Mia Mingus nennt diese spezielle Verbindung zwischen 2 Menschen „Access Intimität“.
Das spricht man so aus: Äxes In·ti·mi·tät.
Access ist das englische Wort für Zugang.
Also für die Möglichkeit, Barrieren zu überwinden.
Und Intimität ist ein anderes Wort für Nähe und Vertrautheit.
Mia Mingus ist behindert und queer und Aktivistin of Color.
Das bedeutet:
Sie wurde in Korea geboren.
Ihre Haut ist nicht weiß.
Mia Mingus ist Aktivistin of Color.
Das bedeutet:
Sie wurde in Korea geboren.
Ihre Haut ist nicht weiß.
Queer ist ein englisches Wort.
So spricht man es aus: kwier.
Übersetzt heißt das Wort: seltsam oder komisch.
Früher wurden schwule Männer oft queer genannt.
Damit wollten andere sagen:
Schwule Männer sind komisch.
Es war kein gutes Wort.
Aber das hat sich verändert.
Heute benutzen viele Menschen das Wort für sich selbst.
Sie sagen von sich selbst:
Ich bin queer.
Man kann auch sagen:
Das Wort queer ist eine Selbst·bezeichnung.
Welche Menschen verwenden das Wort queer für sich?
Zum Beispiel:
- schwule Männer
- lesbische Frauen
- bi·sexuelle Menschen
- trans* Menschen
- inter* Menschen
Mit dem Wort queer wollen sie zeigen:
Wir sind eine Gemeinschaft.
Wir fühlen uns verbunden.
Audismus bezeichnet die Diskriminierung Tauber Menschen. Dieser liegt eine höhere Wertschätzung von Hören und Sprechen und eine Abwertung Tauber Menschen als „defekt“ zugrunde. Viele Hörende haben die Vorstellung, dass ein Leben ohne Gehör minderwertig sei. Eine Folge davon ist die Diskriminierung von Gehörlosenkultur und Gebärdensprache(n), die bis heute als weniger wert betrachtet und marginalisiert werden.
Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit Silvia Gegenfurtner im Auftrag von Diversity Arts Culture in Berlin entstanden.
Chronische Erkrankung bedeutet:
Eine Person hat eine Krankheit für eine lange Zeit.
Vielleicht für immer.
Die Krankheit ist Teil des Lebens der Person
Crip ist das englische Wort für Krüppel.
Früher wurde das Wort Crip oder Krüppel als Schimpfwort für Menschen mit Behinderung benutzt.
Aber heute haben Menschen mit Behinderung das Wort für sich zurückerobert.
Sie benutzen es jetzt stolz für sich selbst.
Man kann auch sagen:
Das Wort crip ist eine Selbstbezeichnung.
Darüber vielen sich Menschen mit Behinderung miteinander verbunden.
Crip-Art ist Englisch.
So spricht man es aus: Kripp Art.
Crip-Art ist Kunst von Künstler*innen mit Behinderung.
In ihrer Kunst geht es oft auch um ihre Behinderung.
Und um den Alltag als behinderte Person.
Es geht auch darum, das Thema Behinderung in der Kunst sichtbarer zu machen.
Der Begriff Crip-Bodymind (von „Crip“, eine empowernde Umdeutung des Wortes „Krüppel“, und „Bodymind“ für die untrennbare Einheit von Körper und Geist) beschreibt eine inklusive Perspektive auf Behinderung.
Crip ist ein Begriff, der von Aktivist*innen selbstbewusst zurückerobert wurde und für eine inklusive, vielfältige Perspektive auf das Leben mit Behinderung steht. Crip steht für Stolz und Widerstand gegen gesellschaftliche Normen, die Behinderung als „Defizit“ framen.
Der Begriff Bodymind stammt aus den Disability Studies. Er betont, dass Erfahrungen wie Schmerz, Erschöpfung oder Neurodivergenzen nicht getrennt betrachtet werden können – unser Körper und unser Geist beeinflussen sich ständig gegenseitig. Es geht darum, diese individuellen Erfahrungen nicht als „Defizit“ zu sehen, sondern als Teil einer reichen und wertvollen Vielfalt menschlicher Existenz.
Im Theaterkontext lädt der Begriff dazu ein, klassische Darstellungen von Behinderung zu hinterfragen: Statt Mitleid oder „Inspiration“ zu inszenieren, geht es darum, vielfältige Erfahrungen sichtbar zu machen, die Körperlichkeit und Denkweisen jenseits von gesellschaftlichen Normen feiern.
Crip Time beschreibt die komplexen Erfahrungen, die behinderte oder chronisch kranke Menschen mit Zeit machen und stellt starre Zeitvorgaben infrage.
Das Bundesamt für politische Bildung Deutschland hat dazu ein Schaubild entwickelt.
Du findest es hier.
Mit Hinweis auf die Autorin Andrea Schöne vom fluter Magazin Deutschland.
Diversität heißt übersetzt:
Verschiedenheit oder Unterschied.
Damit ist gemeint:
Alle Menschen sind verschieden.
Zum Beispiel:
- Es gibt junge Menschen und alte Menschen.
- Es gibt Menschen aus verschiedenen Ländern.
- Es gibt Männer und Frauen.
Und Menschen, die sagen:
Ich bin kein Mann.
Und keine Frau. - Es gibt Menschen mit verschiedener Religion.
- Es gibt schlanke Menschen und dicke Menschen.
- Es gibt Menschen mit und ohne Behinderung.
- Es gibt reiche und arme Menschen.
- Es gibt Menschen mit heller Haut·farbe und Menschen mit dunkler Haut·farbe.
Und Menschen können sich noch in vielen anderen Punkten unterscheiden.
Diversität ist etwas Gutes.
Menschen leben ihr Leben auf verschiedene Weise.
Sie denken auf verschiedene Weise.
Darum finden sie auch verschiedene Antworten auf Fragen.
Und sie finden verschiedene Lösungen für Probleme.
Drag ist Englisch.
So spricht man es aus: Dräg.
Drag Kings oder Drag Queens treten auf der Bühne auf.
Viele von ihnen singen oder tanzen.
Manche erzählen Witze auf der Bühne.
Die meisten Drag Kings sind Frauen in Männer·kleidung.
Aber: Frauen, Männer und nicht-binäre Personen können Drag-Kings sein.
Gebärdensprache hat ein eigenes Sprachsystem mit Handzeichen, Mimik und Körperhaltung, das sich komplett von der Lautsprache unterscheidet. Gebärdensprachen existieren schon seit jeher und wurden zum ersten Mal von Platon beschrieben.
Menschen, die von Geburt an nicht hören oder früh ertaubt sind, sind in der Regel Nutzer*innen von Gebärdensprache(n). Viele Schwerhörige, die nicht unmittelbar Zugang dazu hatten, sowie Spätertaubte erlernen und nutzen die Gebärdensprache später. Unabhängig davon, ob Taube Menschen Hilfsmittel verwenden (Hörgeräte, Cochlea-Implantat) oder nicht, ist Gebärdensprache eine gute Option der Kommunikation für alle, da auch taubblinde und hörende Menschen sie erlernen können. Gerade für Taube Kinder ist das Erlernen einer gut zugänglichen Erstsprache immens wichtig, da dies die beste Voraussetzung für das Erlernen weiterer Sprachen ist.
Gebärdensprache ist nicht international: in verschiedenen Sprachräumen wird in unterschiedlichen Gebärdensprachen kommuniziert, etwa in British Sign Language (BSL) im United Kingdom, in American Sign Language (ASL) in den USA/Kanada und weltweit in etlichen anderen.
Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit Silvia Gegenfurtner im Auftrag von Diversity Arts Culture entstanden.
Manche Menschen sind nicht-binär.
Das bedeutet:
Dieser Mensch fühlt sich nicht als Mann und nicht als Frau.
Viele Menschen glauben: Es gibt nur das Geschlecht Mann und das Geschlecht Frau.
Aber das stimmt nicht.
Es gibt mehr als 2 Geschlechter:
Manche Menschen sind Frau und Mann zugleich.
Oder sie haben ein anderes Geschlecht.
Oder sie haben kein Geschlecht.
Diese Menschen nennen sich nicht-binär.
Performance ist Englisch.
So spricht man das Wort aus: Pör·for·menns.
Eine Performance ist Aktions·kunst.
Man kann auch sagen:
Es ist eine Aufführung.
Von einzelnen Künstler*innen oder einer Künstler*innen·gruppe.
Es wird etwas gezeigt.
Auf einer Bühne.
In einem Museum.
Im Freien.
Performances gibt es an vielen verschiedenen Orten.
Bei einer Performance geht es um eine Beziehung zwischen Raum, Zeit, Künstler*in und den Zuschauer*innen.
Queer ist ein englisches Wort.
So spricht man es aus: kwier.
Übersetzt heißt das Wort: seltsam oder komisch.
Früher wurden schwule Männer oft queer genannt.
Damit wollten andere sagen:
Schwule Männer sind komisch.
Es war kein gutes Wort.
Aber das hat sich verändert.
Heute benutzen viele Menschen das Wort für sich selbst.
Sie sagen von sich selbst:
Ich bin queer.
Man kann auch sagen:
Das Wort queer ist eine Selbst·bezeichnung.
Welche Menschen verwenden das Wort queer für sich?
Zum Beispiel:
- schwule Männer
- lesbische Frauen
- bi·sexuelle Menschen
- trans* Menschen
- inter* Menschen
Mit dem Wort queer wollen sie zeigen:
Wir sind eine Gemeinschaft.
Wir fühlen uns verbunden.
Stand-up-Comedy ist Englisch.
So spricht man es aus: Ständ-Ap-Komme·die.
Es bedeutet:
Jemand steht auf der Bühne und erzählt Witze und komische Geschichten.
Das Publikum entscheidet:
Sind die Geschichten witzig oder nicht?
Sie entscheiden das durch Applaus oder Buh-Rufe.
Taub ist eine positive Selbstbezeichnung nicht hörender Menschen, unabhängig davon ob sie taub, resthörig oder schwerhörig sind. Damit wird auch gezeigt, dass Taubheit nicht als Defizit angesehen wird. Es handelt sich hierbei um die Wiederaneignung eines Begriffes, der lange Zeit als abwertende Beschreibung verwendet wurde (reclaiming). Einige Mitglieder der Tauben Community verwenden inzwischen wieder das Wort ’Taub‘ für sich, weil es im Gegensatz zum Begriff ‚gehörlos‘ nicht schon im Wort selbst einen Mangel (‚-los‘) benennt.
Der Begriff ‚taub‘ wird von vielen Hörenden noch als negativ besetzt wahrgenommen, da sie ihn mit umgangssprachlichen Abwertungen für nicht-hören verbinden. Die abwertende und diskriminierende Haltung gegenüber Tauben Menschen oder die Marginalisierung von Gebärdensprache wird Audismus genannt.
Viele nicht hörende Menschen bezeichnen sich auch als gehörlos oder benutzen beide Begriffe. Um eine respektvolle Kommunikation zu ermöglichen, sollte immer erfragt werden, wie Taube Menschen genannt werden wollen und welche Kommunikationsmittel sie bevorzugen.
Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit Silvia Gegenfurtner im Auftrag von Diversity Arts Culture in Berlin entstanden.
Teilhabe bedeutet:
Alle Menschen können bei etwas mit·machen.
Alle sind Teil der Gesellschaft.
Menschen mit und ohne Behinderung.
Alte und junge Menschen.
Männer und Frauen.
Menschen aus verschiedenen Ländern.
Alle Menschen können selbst entscheiden:
Wie und wo will ich wohnen?
Oder:
Welchen Kino·film will ich mir ansehen?
Eigentlich steht im Gesetz:
Alle Menschen haben ein Recht auf Teilhabe in allen Lebens·bereichen.
Auch im Bereich Kultur.
Aber:
Oft klappt das noch nicht.
Weil Angebote nicht barriere·frei sind.
Zum Beispiel:
Es gibt nur wenige Theater·stücke in Leichter Sprache.
Oder:
Es gibt nur wenige inklusive Sport·vereine.