Header

Die grössten Schuldenfallen

Text

Benita Vogel

Erschienen

12.11.2021

Wordcloud Schulden

Es sind Schicksalsschläge, die sich nicht planen lassen: Bei Arbeitslosigkeit, Trennungen und Krankheiten ist das Risiko am höchsten, in die Schulden zu geraten. Umso wichtiger ist es, ein Notgroschen auf der Seite zu haben und Budget zu führen.

Schulden vermeiden

Was in der Theorie einfach tönt – weniger ausgeben, als man wirklich einnimmt – ist in der Praxis manchmal schwierig umzusetzen. Lebenssituationen wie Krankheiten oder eine Trennung kann man nicht planen. Und oft sind es auch andere Lebensumstände, wie die Ausbildung, die die finanzielle Lage ­beeinflussen. Äusserst wichtig im Umgang mit Geld ist es – und das kann jeder und jede umsetzen –, ein Budget zu führen. So behält man stets den Überblick über Ausgaben und sieht, wenn Kreditkarten- oder Handyrechnung aus dem Ruder laufen. Auch wiederkehrende Ausgaben wie Krankenkassenbei­träge, mit 61 Prozent der zweithäufigste Faktor für Schulden nach den Steuern (73%), lassen sich so einplanen. Ein Budget führen, kann man mit Excel, im ­E-Banking oder mit Apps, zum Beispiel derjenigen der Budgetberatung Schweiz. Auch auf schuldeninfo.ch gibt es detaillierte Vorlagen. Ebenfalls wichtig: Wenn immer möglich ­regel­mässig Geld beiseitelegen. Für die Steuerrechnung und für unvorhergesehene oder grössere Ausgaben sind Rückstellungen und der Batzen auf der hohen Kante Gold wert. Es wird empfohlen, den Betrag von drei bis sechs Monatsgehältern auf dem Sparkonto zu haben. Auch eine gute Bildung hilft, Schulden zu vermeiden. Mit der Qualität der Aus- und Weiterbildung steigen die Chancen auf einen ­sicheren Arbeitsplatz und ein geregeltes Einkommen.

 Tipps und Infos:

Schulden abbauen

Ratsuchende, die sich im Jahr 2020 an die Schuldenberatung Schweiz wandten hatten rund 65 000 Franken Schulden. Dieser Betrag ist etwa 15 Mal höher als das mittlere monatliche Einkommen (4350 Franken) dieser Personen. Neben Steuern und Krankenkassen sind selbst zu tragende Gesundheitskosten und Bankkredite die häufigsten Schulden. Einmal in den Strudel geraten, ist es nicht leicht, wieder herauszufinden. Eine häufig ­zitierte Empfehlung ist das sogenannte Schneeballprinzip: Man listet alle Schulden vom kleinsten bis zum grössten Posten auf und ­bezahlt jeweils das Minimum der Raten, die fällig werden – bis auf den jeweils kleinsten Schuldenposten auf der Liste. Diesen tilgt man so schnell wie möglich. ­Danach nimmt man sich den nächsten (kleinsten) Posten vor, bis alle Schulden abbezahlt sind.

Für viele ist es aber oft schon schwierig, überhaupt einen Überblick über die Schulden zu bekommen, geschweige denn, alle ­Raten bezahlen zu können. Dann empfiehlt sich, eine Schuldenberatungsstelle zu kontaktieren. Diese hilft, Ordnung in die Finanzen zu bringen, und verhandelt unter anderem auch mit Gläubigern über einen Zahlungsaufschub.

Infos: schuldeninfo.ch 

Deine Meinung

Die #vielfaltsinitiative – Miteinander statt nebeneinander

Migros-Kulturprozent engagiert sich für Vielfalt im Alltag der in der Schweiz lebenden Bevölkerung