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Nachbarn, die es in die Schlagzeilen schaffen

Text

Yvonne Samaritani

Erschienen

02.08.2022

zwei Männer schlagen sich mit Besen über den Busch in der Mitte ihrer Garagen

Vom Gartenzwerg bis zur Siamkatze: Jährlich landen zahlreiche Konflikte in der Nachbarschaft vor Gericht. Hier eine kleine Auswahl der Schlagzeilen, die selbst hinter der grössten Hecke nicht zu verstecken sind.

«Füdli von Gartenzwerg lässt Nachbarschaftsstreit eskalieren»

Blick, 12.11.2021
Am Gericht in Laufenburg AG: Eine Frau muss sich verantworten, weil sie das entblösste Füdli ihres Gartenzwergs gezielt in Richtung ihrer Nachbarn gerichtet hatte. Diese fühlten sich vom Anblick beschimpft. Während der Verhandlung kam aus: Eine dritte Partei hatte einen weiteren Gartenzwerg in die Richtung der selben Nachbarn aufgestellt. Dieser Zwerg hielt den Stinkefinger hoch.

«Von Freunden zu Feinden»

Tagblatt, 7.7.2021
Am Kreisgericht Toggenburg SG: Zwei Nachbarn streiten sich über das Biotop, das sie einst mit «Handschlag unter Männern» beschlossen hatten – obwohl es über beide Grundstücke verläuft. Der Richter zum gescheiterten Vergleich: «Wir können hier keine 20-jährige Geschichte aufarbeiten, das müssen Sie an anderer Stelle tun.»

«Wer hat das Kaninchen getötet?»

Aargauer Zeitung, 12.04.2022
Am Bezirksgericht Bremgarten AG: Ein Kaninchenhalter beschuldigt seine Nachbarin, sie habe seine Hasen mit heftigem Klopfen und Wasserspritzen derart erschreckt, dass zwei starben. Bei der darauffolgenden Auseinandersetzung soll die Frau dem Tierhalter eine Konservendose an den Kopf geworfen haben. «In Ihrer Nachbarschaft möchte ich nicht leben», stellt der Gerichtspräsident in seiner Urteilsverkündung fest.

«Bundesgericht muss wegen Streit um Katze entscheiden»

Tages-Anzeiger, 7.3.2018
Am Bundesgericht in Lausanne: Ein Mann zieht bis ans oberste Gericht wegen einer Siamkatze. Er hatte sie im Dezember 2013 zum Hüten übernommen. Nach den fünfwöchigen Ferien holte die Katzenbesitzerin die Katze aber nicht ab. Erst im Oktober 2014 nahm sie sie nach einem Besuch einfach mit. Der Mann ging vor Gericht. Diebstahl! Der Mann gewann. Die Frau zog das Urteil weiter. Eigentümerin kann nicht Diebin sein! Die Frau gewann. Nun musste das Bundesgericht entscheiden. Für Samtpfoten und andere Haustiere gilt seither: Nach zwei Monaten geht das Eigentum auf den neuen Besitzer über. Vorausgesetzt es wurde keine andere Abmachung abgemacht. Wie die vielleicht teuerste Katze der Schweiz heisst, ist leider nicht überliefert.

Foto/Bühne: Getty Images

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