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5 Gründe, wieso Familien gute Nachbarn brauchen

Text

Marlies Seifert

Erschienen

07.09.2022

Famille multiethnique heureuse avec un petit garçon lors d'un repas familial en plein air dans le jardin.

Hast du Kinder? Wir sagen dir, warum es sich für dich ganz besonders lohnt, nett zu den Nachbarn zu sein.

«Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen», heisst es. Das tönt nicht nur schön, sondern lässt sich auch mit Zahlen belegen.

12 Prozent

aller befragten Personen aus der neuen Nachbarschaftsstudie des GDI sind bereit die Kinder ihrer Nachbarn zu hüten. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen! Besonders für Alleinerziehende kann das direkte Wohnumfeld eine wichtige Stütze sein. Gemeinsamer Mittagstisch, Kinder von der Schule abholen – wenn du einen guten Draht zu deinen Nachbarn pflegst, kannst du viele Aufgaben besser teilen. 

39,1 Prozent

der Personen mit Kindern pflegen häufige Besuchskontakte mit den Nachbarn. Kinderlose Haushalte waren deutlich weniger kontaktfreudig. Dies ergab eine deutsche Studie im Jahr 1990. Dass sich daran nicht viel geändert hat, beweisen jedoch die brandaktuellen Erhebungen des GDI. Auch hier zeigt sich klar: Wer Kinder hat, pflegt mehr Kontakt zu den Nachbarn. Ausserdem ist die Bereitschaft grösser, sich gegenseitig auszuhelfen mit alltäglichen Dingen wie Pflanzen giessen oder Briefkasten leeren.

82 Prozent

der jungen Mütter pflegen gemäss einer Schweizer Umfrage aus dem Jahr 1998 einen «guten bis sehr guten Kontakt» zur Nachbarschaft. Befragt nach der Häufigkeit der Kontakte liegt die Nachbarin sogar an erster Stelle – noch vor der eigenen Mutter! Wermutstropfen: 85 Prozent der Mütter wünschten sich trotzdem noch mehr Unterstützung, Gespräche und Anteilnahme.

Über 4000 Familien

nahmen an einer Langzeitstudie teil, die sich mit der Frage befasste, wie sich das Umfeld von Kindern auf ihre Entwicklung auswirkt. Die Ergebnisse wurden in dem Buch «The Origins of You» (2020) zusammengefasst. Unter anderem konnte belegt werden, dass junge Menschen aus einem freundlichen Umfeld weniger zu selbstverletzenden, aggressiven oder antisozialen Handlungen neigen. Die Autor*innen sprechen von der «kollektiven Wirkungskraft» einer Nachbarschaft und empfehlen einen wohlwollenden Austausch mit den Menschen von nebenan.

7- bis 9-Jährige

haben den besten Draht zum Quartier. Vor allem für Neuzuzüger sind Kinder ein wichtiger Türöffner. Bei einer Analyse der Wohnbedingungen in einem Vorort von Köln konnte im Jahr 2003 zum Beispiel gezeigt werden, dass es die Kinder sind, die die Kontakte zur Nachbarschaft schaffen. Frühere Studien haben gezeigt, dass dies insbesondere für Nachbarschaftsbeziehungen zwischen Familien mit unterschiedlicher Herkunft gilt. Veranstalte ein Quartierturnier und stärke so den Zusammenhalt zwischen den Familien.

Foto/Bühne: Getty Images

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