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Wie nah sind wir unseren Nachbarn?

Text

Lisa Stutz, Kian Ramezani

Erschienen

01.12.2020

Illustration eines Wohnhauses mit diversen Personen

Alle haben Nachbarn. Doch wie gut kennen wir sie? Wo begegnen wir ihnen? Und welche Beziehung wünschen wir uns zu ihnen? Die Migros wollte wissen, wie es um die Nachbarschaft im Land steht – und hat mit einer grossen Studie durch unzählige Schlüssellöcher geguckt. Hier findest du die wichtigsten Ergebnisse.

Die Hälfte ist wunschlos glücklich

50 Prozent der Befragten sind mit dem Verhältnis zu ihren Nachbarinnen und Nachbarn «voll und ganz zufrieden». Bloss 3 Prozent geben an, «überhaupt nicht zufrieden» zu sein. Die restlichen 47 Prozent befinden sich im Mittelfeld der Zufriedenheitsskala.

Nur 1 Prozent kommt mit niemandem aus

62 Prozent der Befragten kommen mit fast allen Nachbarinnen und Nachbarn gut aus. 24 Prozent kommen mit einigen gut aus, mit anderen weniger gut. 13 Prozent kennen die meisten Nachbarn gar nicht. Nur 1 Prozent gibt an, zu fast allen Nachbarn ein eher schlechtes Verhältnis zu haben.

Die Mehrheit lebt im Block

Etwa ein Viertel der Befragten wohnt in der Stadt, gut 40 Prozent in einem Vorort oder einer Kleinstadt. Am meisten verbreitet sind Zweipersonenhaushalte (36 Prozent), nur in einem Viertel der Haushalte leben Kinder. Die meisten Befragten sind in Wohnblöcken mit mehr als drei Wohnungen zu Hause, gut ein Viertel lebt in einem Einfamilienhaus. Bemerkenswert: 50 Prozent aller Befragten wohnen seit mehr als zehn Jahren in ihrer aktuellen Nachbarschaft.

Ein Viertel der Städter wünscht sich mehr Kontakt

Die grosse Mehrheit aller Befragten ist mit der Häufigkeit des Kontakts zu den Nachbarn zufrieden. Greift man dagegen nur die urbane Bevölkerung heraus, ergibt sich ein anderes Bild: Ein Viertel davon wünscht sich mehr Kontakt mit Nachbarn. Auch Romands äussern dieses Bedürfnis häufiger als Angehörige anderer Sprachregionen.

Hauptverkehrsachse Treppenhaus

Im Treppenhaus und an der Haustür kommen Nachbarn in der Schweiz am häufigsten ins Gespräch, dicht gefolgt vom Briefkasten. Knapp ein Drittel begegnet Nachbarn beim Einkaufen, mehr als die Hälfte davon nutzt das für einen kleinen Schwatz. Personen mit Kindern treffen Nachbarn häufiger auf dem Spielplatz, in Gärten und auf Quartierstrassen.

Man sieht sich wöchtenlich

Zwei Drittel der Menschen treffen mindestens einmal pro Woche spontan ihre Nachbarn, fast niemand hat nie Kontakt mit ihnen. Geplante Treffen finden seltener statt: 40 Prozent treffen sich mindestens einmal im Monat, 30 Prozent gar nie. Ältere Personen und solche mit Kindern haben mehr Kontakt mit ihren Nachbarn, sowohl spontan als auch abgemacht. Für 75 Prozent hat sich die Kontakthäufigkeit seit der Pandemie nicht verändert.

Drei Viertel fühlen sich sicher

Die meisten Menschen kennen ihre Nachbarinnen und Nachbarn nach eigener Einschätzung nicht gut. Dennoch ist das Vertrauen zu ihnen relativ gross. Man weiss: Die Nachbarn haben ihre Umgebung im Auge, die Menschen im Quartier passen aufeinander auf. Drei Viertel der Befragten fühlen sich daher sehr sicher in ihrer Nachbarschaft, und fast niemand ist unzufrieden mit dem Verhältnis zu den Nachbarn.

Was tust du für deine Nachbarn?

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Ich treffe mich ab und zu mit Nachbarinnen/Nachbarn zu einer Tasse Kaffee oder einem Feierabendbier.

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Ich helfe meiner Nachbarin/meinem Nachbarn mit Dingen wie Esswaren oder Werkzeugen aus.

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Wenn ich länger abwesend bin, leert meine Nachbarin/mein Nachbar meinen Briefkasten.

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Meine Nachbarin/mein Nachbar hat zur Sicherheit einen meiner Hausschlüssel.

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Wenn ich länger abwesend bin, kümmert sich meine Nachbarin/mein Nachbar um mein Haustier.

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Wenn ich länger abwesend bin, giesst meine Nachbarin/ mein Nachbar meine Pflanzen.

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Ich treffe mich ab und zu mit Nach­barinnen/Nachbarn zu einem Abendessen, ­einem Spieleabend oder Ähnlichem.

Neue Studie des GDI zur Schweizer Nachbarschaft

Als Detailhändlerin ist die Migros für viele Menschen ein wichtiger Ort in der Nachbarschaft – eine gute Nachbarschaft liegt ihr deshalb am Herzen. Aus diesem Grund hat das Migros-Kulturprozent die grosse Studie zur Nachbarschaft in der Schweiz in Auftrag gegeben. Die Studienergebnisse haben Migros-Engagement darin bekräftigt, die #nachbarschaftsinitiative zu lancieren, die zu einer guten Nachbarschaft beitragen soll. Denn auch lose und distanzierte Beziehungen benötigen hin und wieder etwas Pflege. Damit auch in Zukunft bei kleinen und grossen Notfällen auf die Nachbarschaft Verlass ist.

Illustrationen: illumueller.ch 

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