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Bettina Spoerri und Iris Keller

Portrait der Mentorin

Foto: Miklós Klaus Rózsa

Bettina Spoerri, *1968, studierte Deutsche Literatur, Philosophie und Musikwissenschaft in Zürich, Paris und Berlin und promovierte in Literaturwissenschaft. Sie ist freie Autorin, Kulturvermittlerin, Dozentin und Kuratorin und leitete u.a. bis Anfang 2022 das Aargauer Literaturhaus. 2013 erschien ihr Romandebüt «Konzert für die Unerschrockenen» (Wien, Braumüller), 2016 wurde sie für ihre Erzählung «Schneller als Licht» (Zürich, SJW) ausgezeichnet. Nach dem zweiten Roman «Herzvirus» (Wien, Braumüller 2016) erschienen bisher u.a. zwei literarische Reportagen-Bücher («Zürich abseits der Pfade», «Budapest abseits der Pfade», ebd., 2019 / 2020) und der von ihr und Anne Wieser kuratierte Sammelband «Schwellenzeit» (Midas, Zürich 2020) mit Texten von Autorinnen und Autoren aus der ganzen Welt zur Pandemie. Für ihr literarisches Schreiben erhielt sie mehrere Preise, u.a. ein Werkjahr des Kantons Zürich für ihr drittes Romanprojekt. Sie beschäftigt sich in ihren künstlerischen Arbeiten mit Fakten/Fiktion und Schnittstellen zwischen Literatur, Musik, Fotografie, Film.

Portrait von Iris Keller

Foto: Oliver Klauser

Iris Keller (*1988 D-Ulm) ist Regisseurin, Autorin und Performerin. Sie studierte BA Europa-Studien / Kulturwissenschaften und BA zeitgenössisches Figurentheater in Frankreich und Deutschland. Seit ihrem Abschluss 2015 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin und bringt zahlreiche Projekte mit zeitgenössischem Figurentheater auf die Bühnen der Schweiz, Deutschlands und Frankreichs. Iris Keller ist Gründungsmitglied der Theaterkollektive Kompanie 1/10 und puls_de_kern. 2017 Nachwuchs-Förderpreis der Stadt Ulm für Regie- und Autorinnenarbeit «Durch die Nacht mit». 2018 writer in residence Vechta und anschliessende Buchveröffentlichung Reisebericht mit Verd und Tour mit gleichnamiger szenischer Lesung. Seit 2019 Leiterin Literaturvermittlung für Kinder GGG Stadtbibliothek Basel.

Projekt

Walwerdung

Letzten Sommer bin ich zum Walfisch geworden. Meine Füsse haben Flossen bekommen, mein Körper wurde fest und rund. Das Aufstehen wurde ein grotesker Akt.

Eigentlich wollte ich nur darüber schreiben, wie ich zum Meerestier wurde. Aber nach und nach verstand ich, dass man nicht über Wale schreiben kann, ohne über ihr Aussterben zu schreiben.

Genauso wenig kann ich übers Mutterwerden schreiben: Dabei sind stets die Tabus, mit denen Mutterschaft belegt ist.

Walwerdung spricht von Frauen*körpern. Von Wasser. Von Metamorphosen. Von Schönheitsidealen. Von Plankton. Von Wut. Davon, was wir unseren Kindern auf den Weg mitgeben wollen.

Der Text wird Grundlage für eine Performance mit zeitgenössischem Figurentheater. Durch den Austausch im Mentorat wird eine Form festgelegt und eine Perspektive für die Umsetzung reflektiert.

Auszug aus Abschlussarbeit