Geboren 1976 in Basel, aufgewachsen in Thalwil (ZH). Während ihres Studiums der deutschen und französischen Literatur arbeitete Julie Paucker als Projektleiterin beim Migros-Kulturprozent. Ihre Theaterlaufbahn begann sie bei Marthaler am Schauspielhaus Zürich. Ab 2006 war sie Dramaturgin und Mitglied des Leitungsteams des Theater Basel, 2013-18 am Deutschen Nationaltheater Weimar. Seit 2018 arbeitete sie als freie Dramaturgin und Autorin u.a. am Volkstheater Wien, am Theaterdiscounter Berlin und am Theater St. Gallen, und entwickelt freie Projekte mit der KULA Compagnie. KULA begreift sich als Plattform für transnationales Theater und arbeitet mit Künstler*innen aus verschiedenen Ländern. Als Guest Lecturer arbeitete sie an Kunsthochschulen wie z.B. der August Everding München, der University of North Texas, am Goethe Institut in Atlanta USA, an der Schauspielschule Esad in Paris und regelmässig an der Hochschule für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Seit 2021 ist sie Künstlerische Leiterin des Schweizer Theatertreffens.
Dagmar Hirsekorn, geboren 1981 in Zürich, studierte erst zwei Jahre Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Zürich und dann gleich nochmal an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt a.M. Seither arbeitet sie als freie Theaterschaffende und Sprecherin, was gut ist, denn bald hat sie gemerkt, dass sie ohnehin pausenlos spricht und schreibt. Deshalb hat sie angefangen, auch journalistisch über Kultur und die täglichen kleineren und mittleren Dramen zu schreiben, Literatur zu erzählen und hat 2020 mit «hirsekorn.rüegg» ihr erstes Theaterstück «Not Interesting» produziert. Vor drei Jahren hat sie begonnen regelmässig Gerichtsverhandlungen zu besuchen. Seither lässt ihre Faszination für Recht, Strafrecht, juristische Fragen und die unterschiedlichen Perspektiven aller Prozessteilnehmer:innen nicht mehr nach. Auch darüber spricht und schreibt sie nun unentwegt.
Projekt
Aus Dagmar Hirsekorns losen, essayistischen Monologen, Dialogen und einzelnen Szenen aus dem Prozessalltag von Schweizer Gerichten soll ein Theaterstück entstehen. Mit Handlung, Figuren, auf Basis dokumentarischen bzw. recherchierten Materials.
Das Patchwork braucht einen Rahmen, das Kaleidoskop eine Form. Entscheidungen für konkrete Figuren, für einen Themenschwerpunkt, für eine Hauptaussage müssen her. Für die Autorin bedeutet das ein Umdenken, sich auf eine bestimmte Form und einen Inhalt zu fokussieren.
Julie Paucker fordert sie regelmässig mit Schreib- und Denk-Aufgaben heraus. Holt sie aus ihrer Komfortzone und erarbeitet mit ihr Strategien zur Weiterentwicklung und Vertiefung einer dramatischen Handlung. Dagmar Hirsekorn tendiert zu flächigem, assoziativem Schreiben, Julie Paucker fordert den Fortgang der Geschichte.