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Katja Brunner und Christian Eckstein

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Foto: Rachel Israela

Katja Brunner, Theaterautorin geboren 1991. Sie studierte Szenisches Schreiben an der UdK Berlin und am Literaturinstitut Biel/Bienne und Angewandte Theaterwissenschaft an der Universität Giessen. Zudem tritt sie mit ihrer Kombo als Loretta Shapiro auf, arbeitet als Dozentin im Bereich szenisches Schreiben, zbsp am Literaturinstitut Leipzig oder der angewandten Wien. Es verbindet sie eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit zbsp Pinar Karabulut. Ihr Buch «geister sind auch nur menschen» erschien 2021 bei «der gesunde Menschenversand».

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Foto: Laura Bodenmann

Christian Eckstein, geboren 1991 in Mainz. Zunächst als Jugenddarsteller am Jugendtheater P14 der Volksbühne Berlin, am Spinnwerk Leipzig und an der JungenBurg in Wien. Daraufhin Studium Theater Regie an der Zürcher Hochschule der Künste. Wichtige Dozierende waren unter anderem Florentina Holzinger, Natural Theater of Oklahoma oder Sabine Harbeke. In seiner Schreibpraxis hat er zusätzlich von den Autorenfilmemachern Cyril Schäublin und Bela Tarr gerlernt. Seine Theaterstücke sind von Musik und Lyrik geprägt. Er singt in verschiedenen Bands und verwebt in seinen Autorenstücken Popsong und Poesie. Vorbilder sind René Pollesch und Sybille Berg. Er lebt mit seiner 6-Jährigen Tochter in Zürich.

Projekt

Was nun? Oder Wie die Welt zu Schokolade wurde (AT)

"Neulich nachts bin ich aufgewacht und mein Bett hat gewackelt. Alles um mich herum wurde undeutlich und neblig. Der Boden wurde ganz breiig und löste sich auf. Und plötzlich war das Bett unter meinem Körper weg und ich fiel in diese klitschige Masse, die irgendwas war - wie Matsch oder aufgekochte Schokolade." (aus Epilog)

In seinem im Rahmen des Migros Double Literatur von Katja Brunner mentorierten Text „Was Nun oder Wie die Welt zu Schokolade wurde“ verhandelt Christian Eckstein historische Figuren und ihre Einschreibung in Theatergeschichte.   
Das Musiktheaterstück behandelt die Schizophrenie eines Menschen, der bequem und revolutionär gleichermassen sein will. In «Was Nun» rekonstruieren drei an Wladimir Iljitsch Lenin angelehnte, geschlechtslose Figuren L1, L2, L3 die Angst vor dem drohenden Herzinfarkt, den Reaktionären und den real-politischen Konsequenzen der Revolution. Es handelt sich bei dem Stück um keine akkurate Auseinandersetzung mit dem Leben Lenins. Lenin ist hier kein Revolutionär, sondern ein zögerlicher Zeitgenosse. Seine Biografie besitzt ein Wissen über den Ausgang der Weltgeschichte. Das Stück versucht die Machtlosigkeit einer Generation in der heutigen politischen Situation anhand der historischen Hoffnungen und Niederlagen zu untersuchen. 
Im Mentorat mit Katja Brunner erarbeiten die beiden einen gegenwärtigen Blick auf Vergangenheit und versuchen eine moderne Theatersprache für die unmoderne Revolution zu finden. Wann treffen sich Theorie und Lyrik, wie schmuggle ich eine Anleitung zum Ungehorsam in einen Text und wo wird das Unkonkrete konkret? Um zum Schluss eine Antwort auf die Frage zu geben: Wer hat sie denn an den Himmel gehängt, die Sternstunden der Geschichte?

 

Auszug aus der Abschlussarbeit