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Foto: Dieter Kubli Bilgerverlag

Foto: Dieter Kubli Bilgerverlag

Simon Froehling

Simon Froehling, geboren 1978, ist schweizerisch-australischer Doppelbürger und lebt in Zürich. Der Absolvent des Literaturinstituts in Biel hat sich in den Nullerjahren hauptsächlich als Dramatiker und Lyriker einen Namen gemacht, bevor 2010 mit «Lange Nächte Tag» sein erster Roman erschien. Nach einer krankheits-bedingten Pause fand er 2017 als Writer in Residence am Deutschen Haus der New York University wieder ins Schreiben. Sein zweiter Roman «Dürrst» erschien im September 2022 und wurde für den Schweizer Buchpreis nominiert. Für sein restliches Werk wurde Froehling u.a. mit dem Kulturpreis von Network – Gay Leadership, dem Publikumspreis der St. Galler Autorentage und dem Dramatikpreis der Société Suisse des Auteurs sowie einem Heinz-Weder-Anerkennungspreis für Lyrik ausgezeichnet. Neben seiner Arbeit als Autor ist er am Tanzhaus Zürich als Dramaturg tätig.

 

Meine Motivation an der Teilnahme der Filmadaption: «Bereits bei meinem ersten Roman hörte ich oft, ich würde sehr filmisch schreiben. Nun freue ich mich, dieses Potential in einem professionellen Setting anhand meines zweiten Buchs auszuloten und Übersetzungen zu finden nicht nur für die Geschichte, sondern auch für die formalen Entscheidungen, die ‹Dürrst› prägen und die sich teilweise als Suche nach queeren Erzählstrategien lesen lassen. Dass ich dies in einem Tandem tun darf anstatt alleine an meinem Pult, ist mir ein Privileg.» 

 

Werktext: «Dürrst»

Autor: Simon Froehling

Verlag: Bilgerverlag und Diogenes (ab Mai) 

Eher zufällig wird Andreas Durrer zum gefeierten Künstler – als «Dürrst» jedoch droht er bald an sich selbst unterzugehen. Sein Weg vom Jugendlichen, der seiner Oberschichtsherkunft den Rücken zukehrt, über besetzte Häuser, unzählige Partys, Vernissagen und Betten meist fremder Männer bis in die psychiatrische Klinik und wieder hinaus, ist kein linearer. Das Leben ist eine wilde Tour, auf der Dürrst ab und an das Ziel aus den Augen, doch fast nie die Hoffnung verliert.

«Als junger Erwachsener wolltest du dich als spontaner und chaotischer Mensch sehen, und es hat lange gedauert, bis du dir eingestehen konntest, dass du nur in der Routine aufblühst, dass du Alltagsrituale brauchst.» Dies ist nicht die einzige Erkenntnis, die Andreas Durrer, genannt Dürrst, im Lauf der Jahre gewinnt. Sein Weg beginnt überraschend, eine Installation zu James Baldwins ‹Giovannis Room› macht ihn fast über Nacht zum gefragten Künstler. Doch dann wird der Druck nach neuen Werken größer und die Tage, an denen er nicht aufzustehen vermag, zahlreicher. Künstlerische Höhenflüge wechseln sich mit psychischen Sturzflügen ab, so wie Dürrst auch sein Lager – die WG in Zürich, das Kleinstappartement in Athen, die Hotelzimmer in Kairo – und damit die Lover wechselt, wobei er eigentlich auf der Suche nach der großen Liebe ist. Simon Froehlings zweiter Roman ‹Dürrst› ist ein schonungsloses, gewitztes und liebevolles Buch über einen manchmal hilflosen und doch großen Helden.

Sprachen: Deutsch

Link direkt zum Online-Gesuchsportal für die Bewerbung bei Simon Froehling

Wichtiger Hinweis: Die Bewerbung erfolgt ausschliesslich über das Online-Gesuchsportal des Migros-Kulturprozent. Falls Sie im Gesuchsportal noch kein Login besitzen, müssen Sie dies zuerst erstellen, bevor Sie auf das Bewerbungsformular bzw. Gesuchsformular kommen.

Foto: Christoph Oeschger

Foto: Christoph Oeschger

Gianna Molinari

Gianna Molinari, 1988 in Basel geboren, lebt in Zürich. Sie studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel und Neuere Deutsche Literatur an der Universität Lausanne. Sie ist Mitbegründerin der Kunstaktionsgruppe «Literatur für das, was passiert» und des Autorinnenkollektivs «Rauf». 2018 erschien ihr erster Roman «Hier ist noch alles möglich» im Aufbau Verlag. Für den Roman erhielt sie den Robert Walser-Preis den Clemens Brentano Preis und war für den Deutschen und für den Schweizer Buchpreis 2018 nominiert. Ihr zweiter Roman «Hinter der Hecke die Welt» erschien 2023 im Aufbau Verlag.


Meine Motivation an der Teilnahme der Filmadaption: Wo greifen wir ein? Wo erweitern wir? Was lassen wir los? Wo verschieben wir? Wo bleibt Platz für Leerstellen? Wohin entwickeln sich die Figuren, die Dramaturgie des Textes? Ich freue mich sehr auf einen Prozess der Bearbeitung, der Umwandlung meines Romantextes hin zu einer Filmadaption, auf das Kennenlernen neuer Blickpunkte und Werkzeuge, auf den Dialog und das gemeinsame Nachdenken und Arbeiten.

Werktext: «Hinter der Hecke die Welt»

Autorin: Gianna Molinari

Verlag: Im Aufbau


Im zweiten Roman von Gianna Molinari “Hinter der Hecke die Welt” wird eine Vielzahl der gegenwärtigen Zustände von Mensch und Natur aufgezeigt. Es ist ganz simpel, sagt dieser Roman, schau dir an, was hier passiert, und dann schau in die Welt. Gianna Molinaris Sprache ist dabei stets einfühlsam, ohne Gefahr zu laufen, ins Kitschige zu kippen die Dialoge von feinem Humor gezeichnet. Poesie und Politik fliessen in dieser ruhigen, beinahe stoischen Geschichte ineinander über, denn alles ist, wie im richtigen Leben auch, miteinander verwoben. 
Ein Dorf hat Angst vor dem Verschwinden. Deshalb trifft es Massnahmen: Die bei den Touristinnen und Touristen beliebte Hecke wird gehegt und gepflegt, der Stand der Dorfkasse wird regelmäßig überprüft. Vor allem aber kümmert man sich um Pina und Lobo, denn die Kinder sind die Zukunft des Dorfes. Doch Pina und Lobo wachsen schon lange nicht mehr. Während das Dorf auf die Wachstumsschübe der Kinder wartet, beobachtet Pinas Mutter in der Arktis, wie das Eis schmilzt und Grenzen sich verschieben. 
Zwischen diesen Polen bewegt sich die Erzählung; hier die Enge des Dorfes mit seiner eingeschworenen Gemeinschaft, dort die Weite der Arktis, menschenleer und einsam. Während Pinas Vater Karsten in einen Snackautomaten investiert, der die Dorfkasse aufbessern soll, sinniert Dora vergangenen und zukünftigen Arktis-Expeditionen nach. Und dann, kurz vor dem jährlichen Heckenfest, Schädlingsbefall. «Wie aus dem Nichts seien sie aufgetaucht, die Fraßspuren. Dickmaulrüssler, mit Sicherheit. Die habe sie hier noch nie gesehen, in all den Jahren nicht», sagt Frau Werk, die Gärtnerin des Dorfes. Wenig später kommt es noch schlimmer: Die Hecke brennt. Zwar kann das Feuer schnell gelöscht werden, doch ein Schaden bleibt. Dieser mysteriöse Brandanschlag schwächt nicht nur den dringend benötigten Dorftourismus, sondern auch die Dorfmoral. Mit klingender Lakonie beschreibt Gianna Molinari die Veränderungen, die zwangsläufig folgen, wenn sich ein Bestandteil eines Gefüges verschiebt — in Gemeinschaften genauso wie in Ökosystemen. Die Touristen kommen nicht mehr, Dora ist weit weg, und noch jemand verschwindet still und heimlich aus dem Dorf und hinterlässt eine schmerzhafte Leere 
Zitate aus dem Buch: 
Sie seien ungemein schön, die Bohrkerne, gefüllt mit Sedimenten aus der Tiefe, sagte die Meeresforscherin. Man könne in ihnen die Geschichte lesen, könne sehen, wo ein Vulkan eine Ascheschicht abgeworfen hat, wo ein Meteorit auf die Erde getroffen ist, kann den Dinosauriern sozusagen beim Aussterben zusehen oder erkennen, wo das Klima sich erwärmt hat.

Noch Terra incognita, sagten die Geldgeber der Expedition. Vielleicht, sagten sie, gibt es oben im Norden, im Inneren der größten Insel der Welt, eisfreie Flächen, Land, auf dem Wurzeln durch den Boden dringen, auf dem Büsche wachsen, auf dem ein Leben möglich wäre und Anbau und Schürfung und Herrschaft.

Sprachen: Deutsch

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Wichtiger Hinweis: Die Bewerbung erfolgt ausschliesslich über das Online-Gesuchsportal des Migros-Kulturprozent. Falls Sie im Gesuchsportal noch kein Login besitzen, müssen Sie dies zuerst erstellen, bevor Sie auf das Bewerbungsformular bzw. Gesuchsformular kommen.

Foto: Noémi Desarzens

Foto: Noémi Desarzens

Fanny Desarzens

 Fanny Desarzens wurde in einem heissen August, an einem Freitag, dem 13. des Jahres 1993, geboren. Sie lebt seit zehn Jahren in Lausanne, ist aber im Kanton Waadt auf dem Land aufgewachsen. Als Kind verbrachte sie die Sommerferien meistens in den Bergen. 
2018 schliesst Fanny ihren Bachelor in Bildender Kunst an der HEAD in Genf ab. Nach dieser Genfer Erfahrung stürzt sie sich in die literarische Arbeit.
Galel, ihr erstes Buch, erhält 2023 einen Schweizer Literaturpreis sowie den Terra nova Preis der Schillerstiftung. Chesa Seraina, ihr zweites Buch, erhält den Prix Ève der Académie Romande. Ihr nächster Roman, Ce qu’il reste de tout ça, wird im August 2024 erscheinen. 
Derzeit arbeitet Fanny Desarzens an verschiedenen Texten und Projekten sowie an ihrem vierten Roman.


Motivation zur Teilnahme an der Filmadaption: Wenn ich schreibe, erscheinen mir Bilder und mein Text wird einfach zu einem Film, der läuft. Mit dieser Zusammenarbeit könnte Chesa Seraina neu erfunden werden, mit einem anderen Blickwinkel als dem meinen, einer anderen Stimme als der meinen – um so eine neue Sprache zu schaffen. 
Das Schreiben ist für mich ein zutiefst einsamer Akt; die Arbeit zu zweit wäre eine bereichernde Erfahrung, denn es würde bedeuten, Kräfte im Namen eines gemeinsamen Wertes zu vereinen, nämlich wie wichtig es ist, eine Geschichte zu erzählen. 

Werktext: «Chesa Seraine»

Autorin: Fanny Desarzens

Verlag: Edition Slatkine, 2024


Une jeune femme se perd dans sa vingtaine. Un jour, des souvenirs lui reviennent ; ceux d’une enfance brisée par l’incendie de Chesa Seraina, sa maison. Le feu a fait disparaître la mémoire du lieu ; elle décide de reconstruire ce que les flammes ont anéanti. 
Elena travaille dans un vieux cinéma dans une ville où « tout est proche » et elle vit dans un studio dépouillé, sans aucune décoration, qui représente parfaitement le vide qu'elle ressent. Sur les épaules d'Elena repose un fardeau dont elle n'arrive pas à se débarrasser : l'incendie de la maison de son enfance, que ses parents avaient construite et appelée « Chesa Seraina » pour qu'elle « soit bien à eux ». Chesa Seraina – Maison Sereine en romanche – demeure dans la mémoire de la protagoniste comme un petit et intime coin de paradis, un « monde à l’intérieur d’un autre ». Elena et sa soeur Rose ont grandi là, dans ce jardin détaché du monde, jouant à l'ombre de son arbre et en compagnie de Luf, le chien de la famille. Les pièces de la maison étaient remplies de meubles et d'objets des grands-parents et arrière-grands-parents, de précieux petits trésors passés de génération en génération, faisant de la maison un paradis. Rien ne subsiste de cette vie idyllique, le feu a tout emporté, et Elena ne sait plus quels souvenirs de son passé sont réels et lesquels sont le fruit de son imagination. 
Un jour, soudainement, elle quitte son poste au cinéma et remet son studio, malgré la consternation de ses parents et de sa soeur. Ella a décidé de reconstruire Chesa Seraina. En dépit de toutes les oppositions, elle met son projet à exécution. Bien loin d'être une experte en matière de construction, Elena a besoin d'aide et se tourne d'abord vers d'anciens contacts de ses parents : Vincent le charpentier, son fils Sylvain et Renarde, la menuisière. Durant le processus de la reconstruction, ce ne sont pas seulement les parois de la maison qui sont reconstruites, mais les rapports entre les personnes, et avec eux les liens avec un passé qui semblait perdu à jamais. Elena, qui au début de l’histoire était une petite fille maigre et sans un véritable but, devient de plus en plus forte et musclée. Sa vie retrouve ainsi de la couleur et du sens. Chesa Seraina est un roman d’apprentissage où une jeune femme se métamorphose parallèlement à la maison qu’elle reconstruit. 

Citation tirée du livre : 
« D’abord je ne vois rien. Puis j’aperçois la façade. Elle a tenu. Elle est noire de suie mais elle est debout. La porte est par terre. Les trois autres murs n’ont aucune trace de flammes (...) On dirait une maison de poupée, à laquelle il manque des murs pour qu’on puisse voir dedans. »

 

Sprache: Französisch

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