1. Gartenhygiene
«Als Erstes empfehle ich einen Spaziergang durch den Garten, um zu sehen, was über den Winter so passiert ist», sagt Urs Streuli. Der Bioterra-Gartenberater hat unter anderem den Gartenkind-Garten im Park im Grünen in Münchenstein aufgebaut (mehr Infos in der Box).
Ist die Lage sondiert, geht es darum, den Garten von Unkraut zu säubern. «Gerade in milden Wintern kann viel Wildwuchs entstehen.» Hahnenfuss etwa wachse vom Rasen in die Beete, Schnürgras breitet sich vor allem unteririsch aus. Manche Unkräuter bilden auch Blüten. «Man sollte sie unbedingt entfernen, bevor sich die Samen verteilen.»
2. Bodenpflege
Um das Jäten kommst du also nicht herum, sorry. Immerhin: Das Umstechen, wie es früher üblich war, ist heute überholt. «Inzwischen weiss man, dass das dem Boden schadet», so Streuli. Den Komposthaufen solltest du zu Beginn der Gartensaison schon auf reifen Humus untersuchen und diesen rausschaufeln. «Dann ist er griffbereit, sobald es ums Anpflanzen geht.»
Böden seien tendenziell eher überdüngt, mahnt Streuli. Deshalb sollten die Nährstoffe aus dem Kompost ausreichen. Höchstens etwas Stickstoff könne man etwa in Form von Hornspänen hinzufügen. Einzige Ausnahme: Topfpflanzen und Hochbeete. «Hier braucht es im Frühling etwas Volldünger.»
3. Patchwork-Planung
Einfach so drauflos säen und pflanzen? Keine gute Idee. «Im Idealfall erstellt man einen Grundriss des Gartens und überlegt sich, was man wo anpflanzen möchte.» So weisst du im nächsten Jahr auch noch, wie dein Garten in dieser Saison aussah. «Das ist insofern wichtig, als man auf die Fruchtfolge achten sollte», erklärt Streuli. Damit sich Krankheiten weniger gut ausbreiten können, solltest du in aufeinanderfolgenden Jahren nicht dasselbe Gemüse an derselben Stelle anpflanzen.
Um flexibel zu bleiben, empfiehlt Streuli ein Patchwork-Muster. Heisst: Kleinere, dafür mehr Abschnitte machen und immer wieder Blumen dazwischensetzen. «So kann man dasselbe Gemüse an verschiedenen Stellen anpflanzen.» Der nette Nebeneffekt: «Wenn die Rüebli an einer Stelle nicht wachsen wollen, tun sie es bestimmt an der anderen.» Deine Erfolgschancen steigen!
4. Saatgut vorbereiten
Hast du das nötige Saatgut? Ist vielleicht etwas abgelaufen? Mach den Check und stelle sicher, dass du hochwertige Produkte benutzt. Jetzt ist auch der Moment, wo du Setzlinge selber anziehen kannst. Gurken, Kürbis und Zucchetti eignen sich beispielsweise für die Aufzucht in Haus oder Wohnung.
Zum Keimen muss es richtig warm sein, danach mögen es Setzlinge hell und kühl. «Wer es riskant mag, pflanzt jetzt schon alles raus. Eventuell hat man Glück und der Mut wird belohnt», mein Streuli. Und sonst kann man auch im Gartencenter neue Setzlinge kaufen.
5. Übergangszeit nutzen
Nicht nur wo etwas angepflanzt wird, ist entscheidend, sondern auch wann. Wenn man an einer Stelle die gewünschte Nutzpflanze noch nicht säen kann, sollte man den Boden trotzdem nicht brach liegen lassen. Hier empfiehlt sich eine sogenannte Gründüngung.
«Phacelia eignet sich zum Beispiel bestens, um den Boden zu schützen.» Später lässt sie sich ganz einfach auszupfen und als Mulch verwenden. «Die Schnecken haben keinerlei Interesse daran», versichert Streuli.
6. Ab ins Beet!
Manches kannst du schon jetzt anpflanzen. Zum Beispiel Kopfsalat, Kabis oder Broccoli. Auch Randen, Rüebli und Spinat dürfen schon ins Beet. Und Kartoffeln. «Besonders wichtig ist beim aktuellen Frühlingswetter, dass man fleissig Schnecken abliest», sagt Streuli.
Nicht zu vergessen sei die richtige Einstellung beim Gärtnern: «Aus Fehlern lernen, aber ihnen nicht lange nachtrauern. Immer auf die Erfolge konzentrieren, dann bleibt man die ganze Saison motiviert.»
Gartenkind
Die Saison in den fünf Gartenkind-Gärten von Bioterra und dem Migros-Kulturprozent ist bereits gestartet! Kinder zwischen vier und elf Jahren können wieder beim Säen, Pflanzen und Ernten mitmachen – und dabei Neues über Natur und Biodiversität lernen. Erfahre mehr zu dem Angebot unserer Gärten in Münchenstein, Luzern, Zürich, St. Gallen und auf dem Gurten.
Fotos: Getty Images
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