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Michel Mettler und Joël László

Portrait des Mentors

Foto: Ayse Yavas

Michel Mettler, geboren 1966, arbeitete länger als Musiker und für das Theater. 2006 erschien sein Roman Die Spange (Suhrkamp Verlag). Seither hat er als Autor wie Herausgeber mehrheitlich kulturwissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht. Zuletzt erschien im Frühjahr 2020 die Sammlung Dunkelkammern zur Frage des literarischen Stoffs, gemeinsam herausgegebenen mit Reto Sorg (Suhrkamp Verlag). In erzählerischer und essayistischer Form hat sich Michel Mettler mit bildender Kunst und Musik, Mythenbildung, Wissens- und Körpergeschichte beschäftigt. Das Mentorat öffnet einen Raum, wo Inhalte des Nachdenkens und Forschens sich mit literarischen Darstellungsformen verbinden und wo das gleichmassen fordernde wie geduldige Herangehen erprobt werden können.

Portrait des Mentees

Foto: Annemone Taake

Joël László: 1982 in Zürich geboren und im Aargau aufgewachsen, hat Joël László Geschichte und Islamwissenschaften studiert. Er lebt mit seiner Familie in Basel, schreibt Prosa, Hörspiele und Theatertexte und arbeitet als Übersetzer aus dem Arabischen. Sein Stück «Wiegenlied für Baran» gewann 2017 den Publikumspreis am Heidelberger Stückemarkt. In der Spielzeit 2017/18 war er Hausautor am Theater Basel, wo sein Stück «Die Verschwörerin» zur Aufführung kam. Mit dem Theater Marie hatte im Herbst 2020 sein jüngstes Stück «Geld, Parzival» in Bregenz Premiere. Weitere jüngere Arbeiten: «Ante oder der Thunfisch», Hörspiel für den Bayrischen Rundfunk, «Am Rande des Untergangs vergnügt sich das Kapital», Hörspiel für Deutschlandfunk Kultur.

Projekt

Ein Mann und eine Frau, Studierende an der Filmhochschule, reisen nach Südägypten. Im Gepäck haben sie Erinnerungen, Hoffnungen, Wünsche, ihre künstlerischen Pläne und jenes konkrete Vorhaben, das in der Schweiz zum Ausgangspunkt ihrer Reise geworden ist: Ein Dokumentarfilm, der vom Rand her das Land am zweiten Jahrestag der Revolution in den Blick nehmen soll. Je näher sie jedoch dem Zentrum ihres Vorhabens kommen, desto mehr verlieren sie selbst und ihre Absichten an Kontur. Erkenntnishunger und eine Liebesgeschichte verschlingen die Wahrnehmung und entgrenzen die Erzählinstanzen.

In dieser breiten Exposition zwischen Kulturen, Historie, Metafiktion, Reiseerfahrung und Zeitgeschichte sucht der Text nach erzählerischen Übergängen zwischen den Perspektiven und nach seinem möglichen Fluchtpunkt im Utopischen.

Text