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Antoine Zivelonghi und Eduardo Carreno

Antoine Zivelongi_Foto Antoine Zivelonghi

Photo: Selfie

Antoine Zivelonghi wurde am 28.12.1980 geboren und hat eine Ausbildung in Bewegungstheater an der Scuola Teatro Dimitri im Tessin und anschliessend in Artistik an der Codarts in den Niederlanden gemacht. Nach sieben Jahren auf Tour mit dem «Collettivo Spettatori» habe ich in Biel das «L’atelier de l’inventeur» gegründet und mehrere Stücke kreiert: «Glory Hole» (2019) / «Le Tube» (2019) / «L’art de la chute» (2020) / «Autoshow-VR» (2021) / «CARPET DIEM» (Premiere im Oktober 2023). Parallel dazu spiele und wirke ich in verschiedenen Aufführungen der Cie Fluctus (Premio 2023), der Cie.Quotidienne, des Théâtre de la Grenouille, der Cie Courant d’Cirque und im Kollektiv KarteNoire2502 mit. Darüber hinaus bin ich als Lichtdesigner tätig.

Foto Nito Alvarado

Photo: Nito Alvarado

Der Chilene Blake Eduardo wurde 1979 in Freiburg geboren und besuchte die Schule in Biel bis zur Maturität Typ C. Als Teenagerr entdeckt er seine künstlerische Ader im Breakdance und Klavierspiel. Im Gymnasium gewinnen das Schreiben und Spielen die Oberhand und führen ihn nach Lausanne. Am Konservatorium für darstellende Künste und an der Universität erlebt er erste Misserfolge. Daraufhin versucht er es mit dem Kino und macht sich dort als Techniker in verschiedenen Bereichen einen Namen. Mit 20 Jahren beginnt er sich für die Zauberkunst zu begeistern und übernimmt schon bald Animationen an Veranstaltungen. 2014 beschliesst er, auf der Bühne ausschliesslich als Zauberer und Komiker aufzutreten. «La France a un incroyable talent» bringt seine Karriere 2016 ins Rollen. Das Finale von «Spain Got Talent» sollte ihm 2019 den spanischsprachigen Markt eröffnen, doch die Covid-19-Pandemie bringt die Welt und ihre Projekte zum Erlahmen. 2021 wird er zum engagierten Papa. Seit ihn seine Tochter schlafen lässt, träumt und unternimmt er wieder etwas.

Projekt

Wir begannen mit einem Traum, einem Projekt, das von Blake initiiert wurde: das wunderbare Zufallsereignis. Ein Traum, der darauf abzielt, magische Momente, heitere Augenblicke und ein wenig Poesie in einen oft grauen und manchmal düsteren Alltag zu bringen, der uns gelegentlich einholt.

Das Projekt nährt sich aus der Hoffnung, dass die Realität nicht starr ist und dass es nur eines kleinen Impulses bedarf, um den Rahmen unserer Vorstellungen zu durchbrechen und das Unmögliche, das Unvorstellbare zu enthüllen: die neue Magie. Doch zwischen Magie und Neuem liegt das Leben!

Im Leben begegnen wir der Realität, die in vielerlei Hinsicht magisch ist, aber in vielen anderen sehr bodenständig bleibt. Das magische Klavier, das als Schlüssel zur Schaffung des wunderbaren Zufalls dienen sollte, blieb in Belgien zurück.

Ohne Klavier kein Spektakel, ohne Spektakel keine Kreation... Eine kreative Pause! Wir Künstler, wenn wir untätig sind, lassen unsere Gedanken kreisen und neu entstehen.

Also verbrachten wir drei Tage damit, zu reden, zu experimentieren, hinter die Masken zu schauen und die Kostüme abzulegen. Es heisst, um gut zusammenzuarbeiten, muss man sich begegnen, sich kennenlernen und sein Herz öffnen, seine Schwächen und Zweifel teilen, um Stärke und Unterstützung dort zu bieten, wo der andere sie braucht.

Wir fragten uns, wer diese Weisheit ausgesprochen hat, und obwohl sie etwas ungelenk formuliert war, beschlossen wir, sie als Netz zu nutzen, um in der Stille des Wartens auf das Schiff mit dem Klavier Ideen zu fangen.

Es gelang, aus leeren Bildern wurden Köder, gefüllt mit unseren Leben, unseren Sorgen, unseren Zweifeln und unserem Lachen. Allmählich taute das Eis, wir warfen das Netz aus und zogen es zurück, und in der Mitte begegnete uns ein Fisch, der uns direkt in die Augen sah.

Da wurde uns klar, dass dieser Fisch nicht die Zitronenscheibe und die Kräuterbutter verdiente, die ihm gebührten. Vielmehr lud er uns ein, mit ihm in die Tiefen des Wassers zu springen.

Und in der geheimnisvollen Dunkelheit eines kleinen Theaters sprangen wir! In dieser nächtlichen Tauchfahrt wurden Noten und Worte zu schimmernden Blasen. Von Blase zu Blase tauchten wir tiefer hinab, bis uns in den Winkeln eines Wracks ein Thema begegnete, das Gesicht eines Tiefseefisches tragend, einer jener, die einem einen kalten Schauer über den Rücken jagen: die Gewalt.

Wunderbarer Zufall? Vielleicht, doch der Weg schien noch lang, sensibel und auf Messers Schneide. Wie spricht man über die Gewalt, die in uns wohnt und uns übersteigt? Wie erzählt man sie vor einem Publikum? Wie wagt man es, sich ihr zu stellen und die eigene dunkle Seite zu erforschen?

Es wurde schnell klar, dass die reine Poesie, die heiteren und magischen Momente ebenfalls zurückgeblieben waren (mit dem Klavier, der Petersilie und der Zitronenscheibe).

Und so stehen wir hier. Nicht dort, wo wir es erwartet hatten, sondern dort, wohin uns unser Tauchgang geführt hat. Und morgen, wenn das Klavier endlich angekommen ist, werden wir zu einem neuen Tauchgang aufbrechen, der uns zweifellos in eine unerwartete Welt führen wird, die wir im kommenden Spektakel erzählen werden: das wunderbare Zufallsereignis!