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Alan Alpenfelt und Giulietta Mottini

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Foto: Alan Alpenfelt

Alan ist ein Schweizer Performance- und Installationskünstler, Theaterregisseur und Trainer. Seit 2021 koordiniert er Luminanza - einen Reaktor für zeitgenössisches Schweizer Drama in italienischer Sprache. Er wurde 2022 zusammen mit seinen Mitstreitern der Bewegung Ticino-is-Burning mit dem Schweizer Theaterpreis ausgezeichnet. Alans Interesse gilt der publikumsbasierten Kunst und wie diese in der Dramaturgie eine spezifische Rolle einnehmen kann. Er hat Arbeiten bei der Ural Industrial Biennial (Russland), AltoFest (Malta & Neapel), Castel dei Mondi (Andria), Pro Helvetia Swiss Selection (London), FIT Festival (Lugano), Marrakesch (Marokko), SonOhr Bern und dem UBU-Preis-prämierten LAC-Projekt Lingua Madre (Before the Revolution Remix von Ahmed El Attar) gezeigt. Er inszenierte Jackie von Elfriede Jelinek und adaptierte Hörspiele von Dürrenmatt und Beckett für die Bühne. 2016 wurde er für die Rencontres du Théâtre Suisse ausgewählt.

Zoé Cornelius

Foto: Zoé Cornelius

Giulietta Mottini (*1994 in Lausanne) ist Schriftstellerin und Literaturkritikerin. Sie hat am Schweizerischen Literaturinstitut und an der ENSATT ihren Abschluss gemacht und war von 2019 bis 2021 Stipendiatin des Ernst-Göhner-Stipendiums für junge, talentierte Künstler*innen. Ihr erster poetischer Text (une) existence à échelle hebdomadaire wurde in der Zeitschrift Nioques (Éd. Fabrique) veröffentlicht, gefolgt von zwei Novellen: Dead Letter Mail (Éd. de l’Hèbe) und Comme un bonbon (Éd. Plaisir de Lire). Sie ist Librettistin der Kreation des Kollektivs Operalab, Dernière expédition au pays des merveilles, die im Januar 2025 in der Comédie de Genève inszeniert wird. Ihr Stück Ne surtout pas diminuer les nuisances wurde von Buro d’Archi in der Tour Vagabonde auf die Bühne gebracht. Im Frühjahr 2025 ist sie als Stipendiatin in der Maison Rousseau et Littérature, um an ihrem Roman À peine une motte de terre zu arbeiten. Seit 2021 ist sie ausserdem als Literaturkritikerin für Viceversa Littérature tätig.

Projekt

Von den Tränen des Odysseus hatte man mir noch nie erzählt. Dabei weint der Held während seiner Odyssee häufig: Ihn schmerzt der Verlust seiner Gefährten, ihn überkommt Verzweiflung oder einfach nur Rührung. Ich stellte ihn mir mutig, tapfer und unerschütterlich vor. Wer hatte mir diese Erzählung übermittelt? Und Penelope, was hatte man mir von ihr erzählt? Was hatte sie während der zwanzigjährigen Abwesenheit ihres Mannes empfunden? Hat sie wirklich nichts anderes getan, als auf seine Rückkehr zu warten?
Bei diesem neuen Projekt «Matière première: Odyssée» möchte ich an einer Neufassung von Homers Odyssee arbeiten, die der Transformation und der Aktualisierung alter Sagen Raum bietet. Welche Sagenfiguren formen unsere Vorstellungswelt? Wer erzählt die Geschichten?
Ich werde mich mit unserem Bedürfnis beschäftigen, uns eine aussergewöhnliche Existenz zu erträumen, ebenso wie mit dem Bedürfnis, ein Leben zu führen, das aus Alltag, Gewissheit und Zugehörigkeit besteht. Ebenso will ich die Figur des Aoeden erforschen – eines Dichters im antiken Griechenland, der am Ende von Banketten Götter und Helden besang. Die Freude und das Bedürfnis, sich als Individuum und Gesellschaft zu versammeln und zu erzählen, wird im Mittelpunkt des Projekts stehen. 
Diese Fragen werden im Mittelpunkt des Mentorings mit Alan Alpenfelt stehen und einen Text und eine Form hervorbringen, die eine enge Interaktion mit dem Publikum ermöglicht – einen Raum, wo wir unsere Art, Gesellschaft zu bilden, überdenken und neue gemeinsame Vorstellungswelten erfinden können.
 

Vielfaltsfinder

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