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Angelika Overath und Michael Hugentobler

Portrait der Mentorin

Foto: Kirill Golovchenko

Angelika Overath, geb. 1957 in Karlsruhe, hat über die Farbe Blau in der Modernen Lyrik promoviert. Schon während des Studiums arbeitete sie als Reporterin (zunächst für das Schwäbische Tagblatt, Tübingen, dann für das von Hans Magnus Enzensberger herausgegebene Magazin TransAtlantik. Später schrieb sie u.a. für GEO, Merian, Du). Von 1994 bis 2014 war sie Kritikerin im Feuilleton der NZZ. Seither schreibt sie für die FAZ. Neben ihrer Kolumne Abgründe in der NZZ am Sonntag verfasst sie dort regelmässig Kritiken für die Buchbeilage. Sie hat mehrere Bände mit Reportagen und Essays veröffentlicht und ist Autorin von drei Romanen (Nahe Tage, Flughafenfische, Sie dreht sich um). Einem breiteren Publikum wurde sie bekannt durch ihr Senter Tagebuch Alle Farben des Schnees. Zuletzt erschien: Poesias dals prüms pleds. 33 romanische Gedichte und ihre deutschen Annäherungen. Angelika Overath unterrichtet Kreatives Schreiben an der Schweizer Journalistenschule MAZ, Luzern, und ist externe Beraterin am Literaturinstitut in Biel. Mit ihrem Mann, dem Literaturwissenschaftler Manfred Koch, und ihrem jüngsten Kind lebt sie in Sent.

Portrait des Mentees

Foto: Jörg Koopmann

Michael Hugentobler, 1975 in Zürich geboren, arbeitet als freischaffender Journalist hauptsächlich für Das Magazin, die Wochenendbeilage des Tages-Anzeigers. Seine Reportage Unser verborgenes Leben wurde 2014 mit dem Medienpreis der deutschen Stiftung für das behinderte Kind ausgezeichnet und erschien in Die Zeit. Er ist Absolvent der Schweizer Journalistenschule MAZ in Luzern. Von 1996 bis 2009 verbrachte er mehrjährige Aufenthalte in Afrika, Asien, Südamerika und Nordamerika; er arbeitete unter anderem als Barmann, Plakatkleber, Bäcker oder Korrektor und schrieb Reportagen und Kolumnen.

Projekt

Mit der Mentorin Angelika Overath arbeitete Michael Hugentobler am Roman «Louis», der die fiktive Lebensgeschichte von Louis de Rougemont zum Thema hat. Ein Junge, 13 Jahre alt, flüchtet in einer Hose, einem Hemd und einem Paar Holzschuhen aus einem verarmten Dorf in den Schweizer Bergen. Sein Vater ist längst tot, seinen Bruder kennt er kaum, und seine Mutter hat ihn soeben verstossen. Im Bahnhof Olten kreuzt er den Weg einer britischen Dramaturgin, die Gefallen an seinem exzentrischen Gehabe findet. In London trifft er auf den Gouverneur von Westaustralien und reist mit ihm nach Perth. Er wohnt im Gouverneurspalast und macht Bekanntschaft mit einem berühmten Entdecker. Dreissig Jahre später ist er zurück in London, in Lumpen gekleidet, und erzählt eine Geschichte, die seltsamer ist als jede Fiktion.

«Louis» erschien im März 2018 im Verlag dtv in München.

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