8 clevere Aufräumtipps
Erschienen
08.03.2023

Du hättest gerne mehr Ordnung in den eigenen vier Wänden? Ein Profi sagt, wie es geht und was du tun musst, damit die Ordnung auch hält.
Entrümpeln
«In der Regel tragen wir nur 30 Prozent der Kleidung, die wir im Schrank haben. Für den Rest der Wohnung gilt dasselbe», sagt Marion Savioz, Home Organizer und Gründerin des Unternehmens EaZen. Was tun? «Unordnung kann man nicht aufräumen, man muss sie beseitigen», so die Expertin. Im Klartext heisst das: Du musst ausmisten – und zwar radikal.
Alles ausräumen
Zuerst solltest du Zimmer für Zimmer alles ausräumen und zwar wirklich alles. Die Schränke werden komplett geleert, egal ob Silberlöffel, Krawatten oder Mangas – alles muss auf den Prüfstand. Du verteilst die Sachen auf drei unterschiedliche Behälter, auf dem ersten steht wegwerfen, auf dem zweiten verschenken oder verkaufen und auf dem dritten behalten.
Wichtig: Man sollte besser nicht für andere ausmisten. «Das würde eindeutig zu weit gehen. Besitztümer, egal welcher Art, sind mit zu vielen Emotionen verbunden.» Ein Ratschlag, der übrigens auch fürs Kinderzimmer gilt: Es ist besser, die Kleinen in den Prozess einzubeziehen, als hinter ihrem Rücken auszumisten.

Marion Savioz ist Home Organizer oder Aufräumcoach. Ihre Firma EaZen, die es seit 2018 gibt, hat ihren Sitz in Lutry (VD), ist aber in der ganzen Schweiz tätig ©DR
Home Organizing bedeutet auch, auf sein Kaufverhalten zu achten und Spontankäufe möglichst zu vermeiden.
Marion Savioz
Effizient ausmisten
Für die erste Runde solltest du drei bis vier Stunden einplanen. Bei jedem Gegenstand solltest du folgende Frage stellen: Wie lange habe ich das schon nicht mehr getragen oder benutzt? Ist es praktisch? Sieht es schön aus? Hängt mein Herz (noch) daran?
Du wirst feststellen, dass du Bücher doppelt hast, sechs Kartoffelschäler und drei Fitness-Tracker besitzt und Fehlkäufe, die du für den Fall der Fälle aufbewahrst, wie diese hübschen Pullover, die kratzen und die du nie trägst. Marion Savioz erklärt: «Es ist ein langer und intensiver Prozess, aber wenn du es erst geschafft hast, wirst du mächtig stolz sein. Du weisst jetzt wieder, was du hast, und findest auch so manch verloren gegangene Dinge wieder!»
In der Küche beginnen
Es ist besser, mit einem einfachen Raum loszulegen, der schnell ein positives Gefühl vermittelt. Die Küche eignet sich dazu ideal. Der Eingangsbereich ist auch ein guter Ausgangspunkt.
«Das ist der Raum, in dem man immer in Eile ist, der aber effizient gestaltet werden muss. Alles muss dort schnell seinen Platz finden, Schlüssel, Jacken, Schuhe, damit er nicht zur roten Zone wird.» Den Kleiderschrank, so die Expertin, solltest du dir für den Schluss aufheben, denn er ist mit zu vielen Emotionen beladen.
Ordnung halten
Ausmisten ist gut, aber das Schwierigste ist, die Ordnung langfristig aufrechtzuerhalten. Der Tipp von Marion Savioz: Routinen zu schaffen und sich die richtigen Handgriffe anzugewöhnen. «Das Chaos kommt schnell zurück, so ist das Leben. Wenn aber alles einen festen Platz hat, ist das nicht schlimm. Sich zehn bis fünfzehn Minuten am Tag die Zeit zu nehmen, aufzuräumen, lohnt sich auf alle Fälle.»
Unnötiges Horten vermeiden
Dabei gilt ein einfaches Prinzip: Sobald du etwas kaufst, kommt etwas anderes weg. «Home Organizing bedeutet auch, auf sein Kaufverhalten zu achten und Spontankäufe möglichst zu vermeiden», betont Marion Savioz.
Und Vorsicht bei den schlimmsten Lagerorten walten zu lassen: der Küche und dem Badezimmer. «Wir nehmen immer wieder Gratisproben mit nach Hause, die wir letztendlich doch nicht verwenden. Es ist auch besser, nicht zu grosse Vorräte anzulegen, die irgendwann ablaufen.» Kurz: Du musst deine Einkäufe und deinen Lebensstil bewusster gestalten.
Kurs: Aufräumen und loslassen
Wieder mal richtig ausmisten ist Balsam für die Seele und eine Wohltat für die eigenen vier Wände. Ballast abwerfen bedeutet mehr Lebensqualität und weniger Stress. Krempel die Ärmel hoch und pack an, was angepackt werden muss. Denn weniger ist oft mehr. Auch zu Hause. Die Klubschule Migros bietet genau dazu einen mehrstündigen Kurs an. Mehr Informationen findest hier.
Auf das Wunderding setzen
Unentbehrlich für die perfekte Ordnung: der Drehteller für Küchenschränke. Er ermöglicht im Handumdrehen den Zugriff auf alle Gewürze. Ebenso praktisch sind durchsichtige Behälter: Sie sind in den Schränken und im Kühlschrank nützlich, um die Produkte zu kategorisieren.
So verschwindet der Senf nicht mehr hinter dem Joghurt und die Socken liegen nicht mehr zwischen den T-Shirts herum! Für Schubladen gibt es Fächer, in denen die Kleidung im Stil von Marie Kondo senkrecht aufbewahrt werden kann. Das spart Platz und ist übersichtlich.
Das Kinderzimmer aufräumen
Es soll nicht aussehen, wie in einem Museum, aber ein riesiges Durcheinander kann abschreckend wirken. Anstatt alle Spielsachen frei zugänglich zu machen, organisiert man nach Themen und kann so immer wieder andere Spielsachen in den Vordergrund rücken.
«Wenn die Kinder klein sind, solltest du ihnen beim Aufräumen helfen. Gar keine gute Idee ist die Spielzeugkiste. Sie wird schnell zur Wühlkiste, in der man nichts mehr wiederfindet. Und selbst die Kinder lassen sie links liegen.»
Fotos: DR
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