«Ich liebe Mode und setze mich oft und gerne mit neuen Trends auseinander. Je länger je mehr kam in mir aber auch in diesem Bereich ein ökologisches Bewusstsein auf. Ich habe mich beim Einkauf immer öfters gefragt, ob ich dieses Kleid wirklich brauche. Oder ob es nach einmal tragen nicht bei mir im Schrank ein trauriges Dasein fristen würde. Ich bin vor einem Jahren auf Kleihd aufmerksam geworden. Das Unternehmen bietet online oder in ihrer Zürcher Boutique Kleider zum Ausleihen an. Neben Abendkleidern haben sie auch Outfits für Meetings oder Vorstellungsgespräche. Das ist für mich ideal. Ich kann so mein Faible für Fashion ausleben und leihe mir Outfits aus, die ich mir nie kaufen würde, weil ich Angst hätte, dass es mir in einem halben Jahr nicht mehr gefallen könnte. Wenn ich mir für ein Wochenende ein Kleid ausleihe, dann bezahle ich je nach Designer oder Wert des Kleides um die 40 Franken pro Tag inklusive Reinigung. Ich denke schon, dass ich mich damit ein Stück weit der Fast Fashion entziehen kann. Ich komme so gar nicht erst in Versuchung mir auf die Schnelle ein Kleid zu kaufen, nur weil gerade ein wichtiger Event ansteht. Für mich fühlt es sich auch nicht als Verzicht an. Ich limitiere mich dadurch nicht, sondern empfinde es eher als befreiend.»

Nathalie Gfoehler (l.) lässt sich von Natalia Marassi, Mitgründerin von SHAREaLOOK in der Zürcher Mode-Leih-Boutique beraten.
Ich habe mich beim Einkauf immer öfters gefragt, ob ich dieses Kleid wirklich brauche.
Nathalie Gföhler 29, Product Manager für ein französisches Luxusbrand, Zürich
Die Plattform: Kleihd ist eine Mode-Leih-Boutique. Hier können Kleider ausgeliehen werden. Das Unternehmen wurde 2020 von SHAREaLOOK übernommen und mit einer Mode-Leih-Online-Plattform erweitert.
So funktioniert es: Wer will, kann in der Boutique Beratungstermine vereinbaren. Die Kleidungsstücke können für eine beliebige Zeitspanne ausgeliehen werden. Es besteht auch die Möglichkeit eigene Kleidungsstücke in der Boutique oder online zu verleihen. Die Leihgebühr wird durch die Eigentümerinnen festgelegt.
Sharing-Projekte des Migros Pionierfonds:
- Madame Frigo: öffentliche Kühlschränke, die gemeinsam genutzt werden, um Food Waste zu verhindern, www.madamefrigo.ch
- OFFCUT: Materialmarkt, um Reststoffe wiederzuverwenden, www.offcut.ch
- mybuxi: On-Demand-Fahrdienst auf dem Land, www.mybuxi.ch
- VillageOffice: Co-Workingspaces in der Schweiz, um Pendlerströme zu reduzieren, www.villageoffice.ch
- carvelo2go: Lastenfahrräder zum Ausleihen, www.carvelo2go.ch
- MakeThings: Makerspaces gemeinsam nutzen, www.makethings.ch
Fotos: Christian Schnur
Deine Meinung
Gefällt dir dieser Beitrag?