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Darum gehören Brennnesseln & Co. auf deinen Teller

Text

Marlies Seifert

Erschienen

06.04.2023

Brennnessel-Suppe

Unkraut? Von wegen! Wir sagen dir, wie du Wildkräuter sammelst – und feine Gerichte daraus zauberst.

Der Frühling ist da, alles spriesst und wächst. Leider auch das Unkraut. Leider? «Brennnesseln und andere Wildkräuter sind wertvolle Nährstofflieferanten», sagt Andrea Fürer. An der Klubschule Migros führt sie Kursteilnehmer*innen in das A und O des Wildkräutersammelns ein. «Das Hauptziel unserer Wildkräuter-Spaziergänge ist es, aufzuzeigen, wie einfach das Sammeln ist», so Fürer. 

Der richtige Ort

Alles beginne mit dem richtigen Ort. «Am besten startet man direkt vor der eigenen Haustür, denn dort kennt man sich aus», so Fürer. Wichtig sei, dass man sich von Hundespazierwegen und mit Pestiziden behandelten Flächen fernhalte. So landen besonders hochwertige, unverschmutzte Kräuter auf dem Teller.

Am besten behält man das Sammelrevier über das Jahr hinweg im Auge. «Es gibt überall Flecken, die man entdecken kann. Da wird sogar der Weg zum Bahnhof zum Abenteuer.» Nicht zuletzt könne man Wildkräuter im eigenen Garten ernten, anstatt sie zu roden oder mit dem Rasenmäher plattzumachen.

Hast du schon mal Wildkräuter gesammelt?

Das richtige Vorgehen

Zum Sammeln empfiehlt Fürer einen Korb oder eine Jutetasche. «Man darf nur das ernten, was man kennt. Und nicht mehr ernten, als man braucht.» Wer nur die Blätter einer Pflanze benötigt, zupft nur die Blätter ab, wer es auf die Blüten abgesehen hat, lässt den Rest der Blume stehen.

Zudem soll man nur für den Eigenbedarf sammeln und keine Spuren am Sammelort hinterlassen. Und ebenfalls wichtig: Unbedingt darauf achten, dass der Fortbestand der Pflanze gesichert ist und nicht einfach alles abernten, was man vorfindet.

Frau pflückt Brennnesseln

1. Brennnessel

Findet man: Von Frühling bis Herbst vor allem an Waldrändern.

Wie sammeln: Von unten nach oben zupfen und kräftig zugreifen, dann stechen die Nesselhaare weniger. Um sich komplett zu schützen, bietet sich das Tragen von Handschuhen an. Nach dem Kochen und Pürieren brennt die Brennnessel nicht mehr.

Verwenden: Wie Spinat. Wunderbar in Risotto oder Gratins oder als Suppe. Kann auch im Ofen zu Chips verarbeitet werden. 

Pro-Tipp: Ab dem Sommer kann man auch die Brennnesselsamen sammeln. «Sie sehen aus wie kleine Nüsschen und können frisch gegessen werden», erklärt Fürer. Altenativ kannst du sie auch rösten oder trocknen und als Topping für Salate oder Müslis verwenden. 
 

Ein Mädchen sammelt Löwenzahn

2. Löwenzahn

Findet man: Ganzjährig auf Wildwiesen

Wie sammeln: Grosse Mengen an Löwenzahl sind ein Anzeichen für überdüngte Kulturwiesen. Deshalb lieber auf Wildwiesen ernten, die sich nicht in ein gelbes Blütenmeer verwandeln.

Verwenden: Löwenzahnblätter und auch zarte -stängel kannst du prima als Salat verwenden, die Blüten kannst du zu Honig verarbeiten.

Pro-Tipp: Ernte die Blütenknospen, noch bevor sie aufgegangen sind. Du kannst sie dann entweder in Olivenöl mit Salz und Pfeffer anbraten und direkt vernaschen oder in Essig einlegen und «Löwenzahnkapern» daraus machen. 
 

Eine Hand hält ein Gänseblümchen

3. Gänseblümchen

Findet man: Von Frühling bis Herbst bei nicht allzu grosser Hitze auf kurzgemähten Wiesen und im Garten.

Wie sammeln: Nur die Blüten abzupfen oder die ganze Blume ernten – aber ohne die Wurzeln auszureissen.

Verwenden: Die essbaren Blüten verschönern roh verwendet jeden Salat oder Kräuterquark. Du kannst sie auch direkt aufs Butterbrot streuen. Frische oder getrocknete Gänseblümchen eignen sich auch gut für einen Kräutertee.

Pro-Tipp: Die Blüten ernten, wenn sie noch geschlossen sind und als Suppendeko verwenden. Überraschung: In der warmen Suppe gehen die Blüten auf!
 

Das musst du sonst noch wissen

Zuhause angekommen, werden die Blätter, wenn nötig, gewaschen und in der Salatschleuder getrocknet. Blüten werden vorsichtig abgetupft. «Wer vorhat, die Kräuter zu trocknen, sollte sie an einem möglichst sonnigen Tag sammeln, wenn der letzte Regen schon länger zurückliegt.»

Auf den Geschmack gekommen? Hier findest du weitere Wildkräuter-Tipps für Fortgeschrittene.

Fotos: Getty Images

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