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Ein Hühnerstall neben der Gassenküche

Hühnerhof Schindlergut

Baden, Beachvolleyball, Skaten oder Apéros bei Sonnenuntergang: Es gibt viele Gründe, wieso der Letten und die darüber liegende Kronenwiese in Zürich heute beliebt sind. Doch das war nicht immer so.

Ideen-Steckbrief

Wer?

Verein «Hühnerhof Schindlergut»

Was?

Ein Hühnerstall mit zwölf Hühnern, wo Jung und Alt aus der Nachbarschaft zusammenkommen, verweilen, sich freiwillig engagieren und eine Beziehung zu Tieren aufbauen können.

Wo?

Zürich

In den 1990er-Jahren war der Letten Teil der offenen Drogenszene. Und die Kronenwiese eine Brache mit einer Gassenküche. Engagierte Nachbarinnen und Nachbarn entwickelten zusammen mit dem Gemeinschaftszentrum Schindlergut verschiedene Ideen für die Brache. Zu diesen gehörte auch ein Hühnerhof, dessen fedrig-flauschige Bewohnerinnen bald beliebte Mitglieder der Nachbarschaft wurden.

1997 entstand mit dem Projekt Hühnerstall ein Verein. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte unter anderem ein Architekt, der seinem damaligen Praktikanten den Auftrag erteilte, das Zuhause der Hühner zu entwerfen – und der es damit sogar in eine Publikation der Stadt Zürich schaffte. Durch Mundpropaganda und die vielen Spaziergänger*innen, die täglich an der Brache vorbeikamen, wurde der Hühnerstall immer beliebter: Der Verein freute sich über ständig wachsende Mitgliederzahlen. Bis heute werden sämtliche Arbeiten im und um den Stall von freiwillig engagierten Nachbarinnen und Nachbarn erledigt – die als Dank täglich frische Eier mit nach Hause nehmen dürfen.

Schindlergut

Bild: Verein «Hühnerhof Schindlergut»

Schindlergut

Bild: Verein «Hühnerhof Schindlergut»

Schindlergut

Bild: Verein «Hühnerhof Schindlergut»

Hühnerhof Schindlergut Zürich

Bild: Verein «Hühnerhof Schindlergut»

Nach ein paar Jahren drohte dem Hühnerstall allerdings plötzlich das Aus: Auf der Kronenwiese war eine Überbauung geplant. Der Verein musste einen neuen Ort für den Hühnerstall finden – oder die Hühner weggeben. Für die Vereinsmitglieder und die Nachbarschaft war klar, dass sie alles tun würden, um den beliebten Treffpunkt zu retten. Verschiedene Vereinsmitglieder hatten glücklicherweise Erfahrung im Sammeln von Spendengeldern. Nachbarschaft und Quartiere, Wipkingen und Unterstrass, haben geholfen, die nötigen Mittel zusammen zu treiben – sogar lokale Zeitungen und Tele Züri haben über die Rettungsaktion berichtet. Dieses mediale Echo half, in kurzer Zeit nicht nur zahlreiche Unterstützer*innen zu finden, sondern auch einen neuen Ort, an dem der Hühnerstall wieder aufgebaut werden konnte. Auch am neuen Standort steht klar das Wohlbefinden der Hühner im Zentrum. Und der Hühnerstall soll weiterhin ein Begegnungsort für das Quartier sein, wo man Nachbar*innen trifft und mitten in der Stadt eine Beziehung zu Tieren aufbauen kann. Zwölf Hühner leben aktuell im Stall. Und freuen sich über neugierigen Besuch aus der ganzen Nachbarschaft.


Die Tipps vom Verein «Hühnerhof Schindlergut» für deine Idee:

  • Hilfe suchen und annehmen: Es ist wichtig, dass man ein Projekt nicht ganz alleine umsetzt, sondern auch Personen involviert, die mithelfen können. Von Vorteil ist dabei, wenn interessierte Menschen verschiedene Hintergründe haben und durch ihre persönlichen Fähigkeiten mitwirken können.
  • Einen Verein gründen: Nur als Gemeinschaft kann man ein Projekt erfolgreich realisieren. Ein Verein strukturiert die Gruppe und hilft bei der Rollenteilung, aber auch bei der Wirkung nach aussen.
  • Verständnis und Empathie: Braucht man für Mensch (und Tier), da man mit unterschiedlichen Menschen zusammenarbeitet, die alle auf ihre Weise ihren grösstmöglichen Beitrag zum Projekt leisten.

Mehr Informationen auf: www.huehnerhof.org

Bilder: «Hühnerhof Schindlergut»

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