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Stein am Rhein zeigt Herz

Verein Hand in Hand

Mit dem Ziel, geflüchteten Familien ein selbständiges Leben zu ermöglichen, gründeten Nachbarinnen und Nachbarn einer Asylunterkunft in Stein am Rhein den Verein Nachbarschaftshilfe «Hand-in-Hand». Schnell realisierten sie, dass nicht nur Geflohene vom Projekt profitieren können.

Ideen-Steckbrief

Wer?

Verein Nachbarschaftshilfe «Hand-in-Hand»

Was?

Nachbarschaftshilfe, die den Menschen in Stein am Rhein und Hemishofen ein weitgehend selbständiges Leben ermöglicht.

Wo?

Sitz: Stein am Rhein

Als vor einigen Jahren syrische Flüchtlingsfamilien in Stein am Rhein untergebracht wurden, zeigte sich rasch, dass diese bei den einfachsten Alltagsschritten Unterstützung brauchten: Nicht nur die Sprachbarriere war ein Problem, auch die neue Kultur und ungewohnte Abläufe mit unbekannten Organisationen stellten eine Herausforderung dar. In ihrer Heimat gut situiert, hatten die Familien nach ihrer Flucht und der Ankunft in der Schweiz Schwierigkeiten, unsere Lebensgewohnheiten kennenzulernen. Menschen aus der Gemeinde und der Nachbarschaft erkannten, dass die Geflohenen aus Syrien im Alltag Hilfe brauchten und weitere Aktivitäten wie die Zusammenführung von geflüchteten Kindern mit Altersgenoss*innen aus der Gemeinde zum gemeinsamen Spielen und zur Freizeitgestaltung angesagt waren.

Mit dem Ziel, den syrischen Familien ein selbständiges Leben zu ermöglichen, gründeten Nachbarinnen und Nachbarn der Asylunterkunft schliesslich den Verein Nachbarschaftshilfe  «Hand-in-Hand». Und realisierten schnell, dass nicht nur Geflohene von Nachbarschaftshilfe profitieren können. Sondern auch Ältere, Alleinerziehende oder Menschen mit einer temporären Beeinträchtigung. Ziel und Inhalt vom Verein Nachbarschaftshilfe sind in der Folge neu definiert worden. Interessierte Freiwillige meldeten sich und erste Anfragen für Hilfeleistungen sind eingegangen. In der Gründungsphase konnte «Hand in Hand» auch auf einen Förderbetrag von Migros-Engagement zählen.


Die meisten freiwillig und ehrenamtlich Engagierten der Nachbarschaftshilfe «Hand-in-Hand» sind Rentnerinnen und Rentner, doch die Pandemie hat auch bei jüngeren Generationen das Bewusstsein für Hilfe aus der Nachbarschaft gestärkt. Während Corona haben sich zahlreiche Menschen ganz unterschiedlich im Quartier engagiert: Die Nachbar*innen sind zusammen spazieren gegangen und haben Aktivitäten aller Art wie Einkaufsbegleitung, Besuchsdienste oder Vorlesen angeboten. Im Alterszentrum leisteten Freiwillige Caféteria-Dienste oder haben bei Aktivitäten und Ausflügen begleitend mitgewirkt. Ohne «Hand-in-Hand» könnten zahlreiche Menschen aus der Nachbarschaft ihren Alltag nicht mehr alleine bestreiten. Und genau das ist die Definition von Nachbarschaft für den Verein: Nachbarinnen und Nachbarn sind die Gemeinschaft, die unterstützt, wenn’s alleine nicht mehr geht.

Die Tipps vom Verein «Hand in Hand» für deine Idee:

  • Eine gute Vernetzung mit bestehenden Institutionen ist sehr wichtig. Dazu gehören auch die beteiligten Gemeinden.
  • Auch relevant sind klare Absprachen mit Vereinen und Institutionen, die ebenfalls unterstützend tätig sind oder Hilfsdienste anbieten, jedoch gegen Entschädigung (z.B. Reinigungsdienste).
  • Weiter entscheidend: die sorgfältige Rekrutierung von Freiwilligen, das Anbieten von Erfahrungsaustauschen, die Aus- und Weiterbildung mit «benevol» zu ermöglichen, Anlässe zur Wertschätzung und zum Dank für geleistete ehrenamtliche Tätigkeit und Öffentlichkeitsarbeit.
  • Projekte wie «Hand-in-Hand» lassen sich nur mit Unterstützung anderer und mit Synergien umsetzen.

Mehr Informationen auf: www.handinhand-star.ch

Bilder: Verein Nachbarschaftshilfe «Hand-in-Hand»

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